Im Gegensatz zur Theorie zwingt die Praxis die handelnden Personen zu einer Entscheidung.
# Gedanke 4 – Prinzipien
Schon die Generierung von Evidenzen ist aufgrund der Komplexität der Faktoren sehr schwierig. In der Anwendung helfen diese dem einzelnen Lehrenden in ihrer Vielzahl nicht, sie sprengen schlichtweg die kognitive Kapazität der Lehrenden, die ja auch immer die „situation at hand“ monitoren müssen.
Empirische Befunde sollten mit theoretischen Vorstellungen abgeglichen und dann als handlungsleitende Prinzipien in die Interaktion einfließen. Zu beachten ist dabei, dass das Vorgehen auf beiden Seiten (Lehrende/Lernende) habitualisiert werden muss (Erwartungsmanagement).
# Gedanke 3 – Wahrheit und Faktizität
Da es keine Letztbegründung gibt, auf die wir alles zurückführen können, folge ich der Annahme und Setzung, dass Wahrheit sozial konstruiert ist. Sie entsteht demnach aus den von uns (unseren Vorfahren) selbst ausgehandelten Denkrahmen. Innerhalb dieser Denkrahmen können Sachverhalte als Tatsachen objektiv richtig oder falsch sein. Sie besitzen so eine Faktizität, die man nur in Frage stellen kann, wenn man den Denkrahmen in Frage stellt. Folglich ist im Denkrahmen der Mathematik 2 + 2 = 4 richtig und 2 + 2 = 5 falsch. Das sagt aber nichts über den Denkrahmen der Mathematik mit seinen Setzungen (Axiomen) aus.
# Gedanke 2 – Gute Lehre
Die schlankste „Definition“ von bzw. das knappste Prinzip für „Gute Lehre“ an Hochschulen entstand in einem Telefonat mit Andrea Kurz (Aurich, Hildesheim):
Lehrende müssen die Studierenden vor relevante Probleme stellen, die diese lösen wollen.